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Fortschritt »made in Höxter«

Reißfester Optibelt-Zahnriemenantrieb für Fahrräder soll Weltmarkt erobern

Eine Neuheit aus Höxter soll den Weltmarkt erobern: Das Unternehmen Arntz Optibelt entwickelt derzeit einen Zahnriemenantrieb für Fahrräder als Ersatz für den herkömmlichen Kettenantrieb. »Wir dürfen als Unternehmen nie stehen bleiben – deshalb investieren wir immer wieder in die Entwicklung neuer Produkte und in die Erschließung neuer Märkte«, betont Andreas Klaffner, Manager Business Development und Anwendungstechnik.

 »Neben Optibelt gibt es lediglich noch zwei weitere Unternehmen, die die technischen Möglichkeiten haben, das dafür nötige Gesamtpaket aus zwei Scheiben und einem speziellen Riemen zu entwickeln und auf dem Markt zu etablieren – eines aus Deutschland und eines aus den USA«, erläutert Klaffner: »Jeder Zahnriemenhersteller will in den Fahrradmarkt, aber ohne den sehr reißfesten und feuchtigkeitsresistenten Riemen mit Carboncord ist eine Kette nicht zu ersetzen. Und wir von Optibelt können das«, führt er selbstbewusst aus. Ein Zahnriemen an einem Fahrrad sei ein sehr anspruchsvolles Produkt, »weil sehr viel Kraft über den Riemen übertragen wird«, so Klaffner, »deshalb wird es mehrere Ausführungen geben.«
Der Riemenantrieb mit Carboncord habe gegenüber der Kette an einem Fahrrad immense Vorteile: Er sei leichter, robuster, langlebiger und bedürfe keiner Pflege. Da der Riemen fettfrei laufe, könne sich der Fahrer auch nicht schmutzig machen. Doch der Riemenantrieb habe auch seine Tücken: Während eine Kette unkompliziert in der Länge angepasst werden könne, sei ein Riemen ein geschlossenes System. Um ihn  aufzulegen, müsse der Rahmen entsprechend konstruiert sein. Optibelts Partner »Bernds Bikes« hat dafür einen Hinterbau entwickelt, der wie bei Motorrädern antriebsseitig offen ist.
Dessen Fahrräder, die mit Zahnriemenantrieb ausgestattet werden, laufen schon aktuell mit »Optibelt Delta Chain Carbon« Riemen. »Wir haben mit Riemen und Antrieben verschiedener Anbieter experimentiert und mussten feststellen, dass die heute zum Teil die gleichen Fehler machen wie wir vor 20 Jahren. In Optibelt haben wir schließlich einen Partner gefunden, der optimal auf unsere Bedürfnisse eingeht und gemeinsam mit uns individuelle Lösungen für unser Produkt entwickelt. Vielleicht liegt es daran, dass Optibelt – so wie wir – ein Familienunternehmen ist. Man kann sagen, wir liegen auf gleicher Riemenlänge «, sagt Thomas Bernds.
Aktuell entwickelt Optibelt für Bernds einen Prototyp des »Optibelt Delta Chain Carbon« für den Antrieb eines Falttandems, der sehr schmal sowie lang sein und über die für Fahrräder optimale 8er-Zahnteilung verfügen muss. Und überhaupt bringen die beiden Traditionsunternehmen gemeinsam viel Neues auf die Straße: »Auf der Eurobike 2018 werden wir gemeinsam eine Produktinnovation vorstellen, mit der wir den Riemenantrieb für Fahrräder revolutionieren werden«, verspricht Bernds – mehr soll noch nicht verraten werden.
Der »Optibelt Delta Chain Carbon « ist ein neuer Hochleistungs- Zahnriemen, der im Markt Maßstäbe setzen soll. Bis zu 100 Prozent höhere Leistungsübertragung gegenüber Hochleistungs- Zahnriemen aus Gummi seien möglich – die Baubreite des Antriebs könne somit erheblich verringert werden. »Besonders im Vordergrund stehen hierbei Antriebe mit sehr hohen Drehmomenten. Der ›Optibelt Delta Chain Carbon‹ wurde für hohe Drehmomente konzipiert und liefert auch bei extremen Beanspruchungen und hohen Lasten beste Leistungswerte. Dank seines Carbon Cordes ist er die optimale Alternative zu Antrieben mit Rollenketten «, betont Andreas Klaffner.
Die innovative Materialkombination aus einer extrem widerstandsfähigen Polyurethanmischung, einem abriebfesten und speziell behandelten Polyamidgewebe sowie dem Carbonzugstrang sollen das Produkt aus dem Hause Optibelt sehr hoch belastbar und zugleich beständig gegenüber einer Vielzahl von Chemikalien, Ölen und Flüssigkeiten machen.
Bis sich der Riemen auf dem Fahrradmarkt etablieren kann, stehen jedoch noch einige Tests an. Ein Team von Mitarbeitern sollen sich in diesem Jahr ausschließlich um diesen Bereich kümmern. Und dann könnte einmal mehr ein Produkt aus Höxter einen erfolgreichen Weg um die ganze Welt einschlagen. »Wir gehen mit der Zeit. Das muss immer wieder unser Anspruch sein«, so Klaffner.
(Quelle: Westfalen-Blatt, Autor: Dennis Pape, 9.02.2018)

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